Nicht nur jetzt in der Weihnachtszeit, sondern rund ums Jahr zünden wir gerne Kerzen an.
Im Sommer auf der Terrasse gegen die lästigen Moskitos mit Citronella-Öl beduftet, in Herbst und Winter eher mit ätherischem Orangen-oder Zimtöl.
Ich fand die Idee interessant, zum einen wirklich naturreine Bio-Öle verwenden zu können und das auch noch in Sorten, die man sonst als Kerze eher selten kaufen kann, zum anderen wollte ich den Kerzenrohstoff auch möglichst natürlich haben.
Das fand ich in einem Kokos-Stearin, das frei von künstlichen Paraffinen ist. Es brennt nahezu rußfrei und wenn man es nicht parfümiert, auch geruchlos. Ich habe es in einer nahegelegen Kerzenfabrik, die ihre Kerzen ausschließlich damit fertigt, als Granulat gekauft.
Ihr könnt eure Kerzen entweder in fertige Formen gießen, die ihr im Bastelbedarf bekommt oder in hübsche Gläser und Tassen. Wenn ihr noch ein leeres Glas einer alten Duftkerze habt gut auch mit Deckel, so hält sich der Duft länger), könnt ihr dies natürlich auch nehmen. Die Behältnisse sollen sauber und trocken sein.
Nun zum Docht:
Ich habe mich für gewachste Dochte entschieden, die einen kleinen Metallfuß haben.
Dieses Metallplättchen klebt ihr mit einem Tropfen heißen Wachs unten genau in die Mitte des Kerzenbehälters. Nun zwei Holzstäbe (ich habe chinesische Stäbchen aus Plastik genommen) links und rechts des Dochts auf den Rand eures Gefäßes legen und mit kleinen elastischen Gummiringen umwickeln. So ist der Docht zwischen den Stäbchen eingeklemmt und bleibt schön gerade, wenn ihr das Wachs einfüllt.
Solltet ihr ungewachste Dochte ohne Metallfuß nehmen wollen, müsst ihr den Docht vorher auf die richtige Länge schneiden (Höhe des Gefäßes plus 2,5 cm) und einige Male durch das flüssige Wachs ziehen (jeweils trocknen lassen), bis er fest und stabil ist. Er wird danach zwischen die Stäbchen, die auf dem Rand des Gefäßes liegen, geklemmt und muss bis zum Boden reichen.
Bei Formen, aus den die Kerzen wieder gelöst werden, wird der Docht ohne das Wachsen von unten durch die Form geführt, mit einem Knoten am Rausrutschen gehindert und auf der gegenüberliegenden Seite mit den Stäbchen (wie oben beschrieben) befestigt.
Nun kommt das Schmelzen des Wachses:
Erst einmal eine Warnung: schmelzt Wachs NUR im Wasserbad und lasst es nicht unbeaufsichtigt, da es sich entzünden kann, wenn es zu heiß wird.
Zum Schmelzen stellt ihr einen breiteren Topf mit etwas Wasser auf und erhitzt es. Es sollte nur so viel Wasser im Topf sein, dass euer Schmelzgefäß nicht schwimmt. Ihr könnt eine leere, saubere Konservendose verwenden, einen Schmelzaufsatz mit Ausgießer oder ein feuerfestes Becherglas.
Wiegt nun die benötigte Menge für eure Form ab.
Gebt das Wachs in das Schmelzgefäß und stellt es ins Wasserbad. Es reicht, wenn der Herd auf niedrige Temperatur gestellt ist. Mein Kokos-Stearin ist ziemlich schnell geschmolzen, so wie man es auch von Kokosöl kennt.
Wenn ihr eine Kerze in eine Form gießt, aus der ihr sie hinterher wieder löst, könnt ihr mit der Temperatur die Oberfläche der Kerze beeinflussen. Je heißer das Wachs ist, desto glatter wird am Ende die Oberfläche werden. Wer mag, kann die Kerzen mit spezieller Kerzenfarbe oder einem kleinen Stück buntem Wachsmalstift einfärben. Diese wird mit geschmolzen.
Ich habe mein Wachs mit einem Stäbchen umgerührt und als es gerade geschmolzen war, aus dem Wasserbad genommen.
Nun könnt ihr eure Kerze beduften, in dem ihr je nach Größe 10-20 Tropfen reines ätherisches Öl eurer Wahl hinein tropft.
Die Temperatur sollte bei ca. 50 Grad liegen, also nicht zu heiß sein, damit das Öl nicht sofort verfliegt.
Gut umrühren und dann, bis ca. 1 cm unter den Rand in die Behälter gießen.
Ihr solltet jetzt warten, bis die Kerzen einigermaßen fest sind. Dann könnt ihr sie zum Durchhärten in den Kühlschrank stellen.
Am Ende müsst ihr nur noch den Docht auf ca. 2,5 cm Länge kürzen und könnt sie anzünden.