Mandelmilch selber herstellen

von nelkenpfeffer

Da ich kein Freund der fertig hergestellten und in vielen Schritten verarbeiteten Lebensmittel bin, möchte ich auch Nuss- oder Mandelmilch nicht im Tetrapack im Supermarkt kaufen. Grundsätzlich verwenden wir auch Kuhmilch, die als Nahrungsmittel und Proteinquelle eine hohe Bioverfügbarkeit besitzt. Tierische Aminosäuren sind in ihrer Beschaffenheit derer des Menschen ähnlicher und vom Körper einfacher zu verarbeiten.

Nun verträgt nicht jeder Kuhmilch, mancher möchte aus ethischen Gründen vegan leben oder sie schmeckt ihm schlicht nicht. Abgesehen davon sind Mandeln selbstverständlich mit ihrem hohen Kalzium-, Eisen- und Vitamin E-Gehalt und ihren ungesättigten Fettsäuren sehr gesund. Und lecker sind sie auch. Also wie können wir es einfach selber machen ?

In vielen Anleitungen wird das Einweichen der Mandeln für mindestens 12 Stunden vorab empfohlen, da angeblich giftige Bitterstoffe aus den Mandeln entzogen werden sollen. Ich mache das nicht so. Wir verwenden zur Herstellung des Mandeldrinks süße Mandeln und keine Bittermandeln. Ungekochte Bittermandeln enthalten Amygdalin, welches im Magen zu giftiger Blausäure umgewandelt wird und in größeren Mengen sogar tödlich sein kann. Ihr Geschmack ist, wie der Name es sagt, unangenehm bitter. Die handelsüblichen süßen Mandeln bilden allerdings nur zu etwa 1 % auch bittere Mandeln aus. Manchmal hat man so eine eklig bittere Mandel in der Tüte. Unschädlich machen können wir die Blausäure durch Erhitzen, also durch das Kochen. Da wir die Mandelmilch möglicherweise einige Tage im Kühlschrank aufbewahren möchten und wir der Blausäure, falls seltenerweise eine bittere Mandel dabei ist, auch ganz sicher den Garaus machen möchten, erhitzen wir sie. Ich habe die Mandelmilch in unterschiedlichen Konzentrationen gemacht. Die Variante mit nur 500 ml Wasser ergibt eine ziemlich fette, etwas sahnigere Milch. Mir persönlich ist die Variante mit 700 ml Wasser lieber. Das ist so ein ähnlicher Unterschied wie bei fettarmer und vollfetter Milch.

Nun zum Rezept:

  • 100 g Mandeln im elektrischen Blitzhacker sehr fein zerkleinern (wer süßen möchte, Datteln zugeben)
  • 500 ml  (oder 700 ml) Wasser zum Kochen bringen
  • Mandeln hinzugeben und mindestens 5 Minuten kochen
  • in ein Gefäß füllen, abdecken, abkühlen lassen und etwa 12 Stunden im Kühlschrank ziehen lasssen
  • dann mit dem Pürierstab oder im Mixer nochmals gründlich mixen
  • ein Sieb mit einem möglichst feinen Passiertuch (Leinen oder Baumwolle ohne Weichspüler heiß gewaschen) auslegen
  • über ein großes Gefäß hängen und die Mandelmasse hineingeben
  • abtropfen lassen
  • das Passiertuch gründlichst auswringen, um den Mandeln alle Flüssigkeit zu entziehen
  • im Kühlschrank aufbewahren
  • sollte sich die Milch etwas absetzen, kurz schütteln

Diese Methode eignet sich für alle Nüsse. Weichere Nussarten wie z.B. Cashew-Nüsse lassen sich ganz gut mit etwas Wasser zu einer Paste mahlen und dann mit dem restlichen Wasser aufgießen, so daß der Prozess des Abseihens entfallen kann. Im übrigen stelle ich Nuss-und Mandelmus für unser selbstgemachtes Nutella ähnlich her. Ich mahle die Nüsse oder Mandeln mit etwas Öl zu einer cremigen Paste, die dann weiterverarbeitet werden kann.

Meine Nuss- und Mandelmilch ist nicht gesüßt, da wir sie häufig zum selbstgemachten Granola-Müsli nehmen und dieses schon gesüßt ist.

Wer möchte, kann diesen Mandeldrink mit einer (oder mehreren Datteln), Agavendicksaft oder anderen Süßungsmitteln, wie z.B. Kokosblütenzucker süßen.

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