Trockenfrüchte dörren

von nelkenpfeffer

Seit Jahren mache ich in der Adventszeit ein Gewürz-Nuss-Brot mit vielen unterschiedlichen Trockenfrüchten. Eigentlich ist das Dörren von Obst eine sehr alte Methode, um die Früchte aus Sommer und Herbst so haltbar zu machen, dass wir sie auch im Winter noch essen können. Das funktioniert einfach durch Wasserentzug. In frischem Obst sind je nach Sorte in etwa 80-90 % Wasser enthalten. Nach dem Trocknen, also dem Dörren, sind es unter 20 %, wodurch die Schimmelbildung und der Fäulnisprozess unterbunden wird.

Eigentlich ganz einfach. Wenn ich mir aber anschaue, wie konventionelle Trockenfrüchte behandelt werden, um sie noch länger haltbar zu machen und dabei auch noch “ ansehnlich “ zu erhalten, scheint die Methode doch eher viele Zusatzstoffe zu erfordern. Schwefelverbindungen, Sorbinsäure, Begasung mit Methylbromid gegen Ungeziefer, Öl ( warum auch immer ) und gerne auch noch zusätzlichen Zucker. Für mich ist das ein “ nein, danke !“ Also kann man auf Biofrüchte ausweichen oder einfach mal selbst versuchen, was für unsere Omas noch ganz selbstverständlich war.

Hier die Methoden zum Trocknen:

  • Dörren an der Luft: Ist zwar einfach, weil man nur dünne Scheiben des Obstes aufgefädelt aufhängt und an der Luft für einige Tage trocken lässt. Allerdings muss es warm und luftig sein und man muss unbedingt verhindern, dass Fliegen an die Früchte kommen, da sie ihre Eier auf dem Obst ablegen.

Nichts für mich. Geklappt hat diese Methode bei Chilischoten, die ich hier einmal in großer Menge frisch aus dem Garten geschenkt bekommen habe. Die habe ich nach dem Waschen und Abtrocknen auf ein Backblech gelegt und mit einer Mullwindel bedeckt. Bei Obst eher schwierig.

  • Dörren im Backofen: Meine bevorzugte Methode, da ich alles was ich hier an frischem Obst kaufen kann, ziemlich flott gedörrt bekomme. Dazu heize ich den Backofen auf 70°C Umluft vor, lege den Rost des Ofens mit Backpapier aus, verteile die gewaschenen, abgetrockneten Früchte in Scheibchen geschnitten, nebeneinander auf dem Rost und lasse sie für 5-7 Stunden dörren ( hängt von der Dicke der Scheiben und dem Wassergehalt der Früchte ab ). Damit die Feuchtigkeit entweichen kann, stecke ich einen Holzlöffel so in die Backofentür, dass ein kleiner Spalt bleibt. Meistens mache ich gleich mehrere Lagen auf einmal, da der Energieverbrauch des Backofens doch relativ hoch ist.
  • Wer häufiger Trockenobst herstellen möchte, kann sich einen elektrischen Obstdörrer anschaffen. Hier sind mehrere Trockengitter übereinander gestapelt, meist ist eine Zeitschaltuhr vorhanden.

Selbstverständlich kann man auf diese Weise auch die leckeren selbstgesammelten ( oder gekauften ) Pilze trocknen. Rezepte mit Trockenfrüchten, wie z.B. Trockenfrüchte-Nuss-Mischung für Müsli oder Kuchen oder Früchtebrot findet ihr im Rezeptteil.

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